Allgemein

Gefährlicher Sturm unterwegs nach Griechenland

Zwischen Griechenland und Italien drohen Hurrikan-Winde – RTL Meteorologe zum Medicane.

Medicane „Cassilda“ bedroht Griechenland und die Ionischen Inseln

Während bei uns der Altweibersommer in den kommenden Tagen richtig auf Touren kommt, droht in Teilen des Mittelmeeres ein extrem gefährlicher Sturm. Ein sogenannter Medicane, ein Hurrikan im Mittelmeer, wird im Bereich des Ionischen Meeres – also zwischen Griechenland und Italien – bis zu 10 Meter hohe Wellen und Orkanböen bis 180 km/h bringen.Von der FU-Berlin wurde er auf den Namen „Udine“ getauft. In Südeuropa nennt man den Medicane „Cassilda“. RTL-Meteorologe Björn Alexander erläutert die brisante Lage.
Was ist los am Mittelmeer?

Björn Alexander: „Am Mittelmeer braut sich derzeit ein sehr gefährlicher Sturm zusammen. Auch wenn die Wettercomputer noch einige Unsicherheiten bei den Details sehen, so könnte es doch ziemlich heftig werden. Da die Wassertemperaturen im Ionischen Meer bei teils über 27 Grad liegen, bekommt der Sturm, der sich jetzt aus einem „normalen“ Tief entwickelt, immer mehr tropische Eigenschaften. Meteorologisch gesehen wird er somit zu einem sogenannten Medicane – ein mediterraner Hurrikan“.

Welche Gefahren drohen?

Björn Alexander: „Auf dem offenen Meer berechnen die Wettermodelle derzeit Spitzenböen am Donnerstagabend und in der Nacht zum Freitag bis 180 km/h auf den vorgelagerten Inseln. Auch Böen darüber sind nicht ganz auszuschließen. Die Ionischen Inseln und Teile Griechenlands werden damit an den Küsten ebenfalls satte Orkanböen jenseits von Tempo 140 bekommen. Dazu fallen auch heftige gewittrige Starkregen, die in der Spitze 150 bis 300 Liter pro Quadratmeter bringen können. Außerdem peitscht der Sturm das Mittelmeer meterhoch auf. Die Wellen dürften zwischen 5 und knapp 10 Metern erreichen.“

Ein Hurrikan über dem Mittelmeer: Wie außergewöhnlich ist das eigentlich?

Björn Alexander: „Gar nicht so außergewöhnlich. Typisch für solche tropenähnlichen Stürme, die im Mittelmeer immer wieder mal im Spätsommer und Frühherbst zur Zeit der höchsten Wassertemperaturen entstehen, ist ein sogenannter „warmer Kern“. Das heißt die wärmste Luft befindet sich genau im Zentrum des Sturms – ähnlich wie beim Auge eines Hurrikans.“
Behalten Sie die Wetterprognosen im Auge

Gerade bei wechselhaftem Wetter sollten Sie stets die aktuellsten Wetter-Prognosen zu Rate ziehen. Laden Sie dafür die wetter.de-App für Apple- und Android-Geräte herunter.

Weitere aktuelle Infos und Videos hier.

Quelle: wetter.de